Art. 52c BauR
Gefahren­zonen
1 Die Ge­fah­ren­zo­nen be­zeich­nen Ge­bie­te, wel­che durch Na­tur­ge­fah­ren, ins­be­son­de­re Hoch­was­ser, Rut­schung­en, Mur­gänge, Stein­schlag und La­wi­nen ei­ne Ge­fähr­dung auf­wei­sen. Es wird un­ter­schie­den zwi­schen der Ge­fah­ren­zo­ne rot (er­heb­li­che Ge­fähr­dung), der Ge­fah­ren­zo­ne blau (mittle­re Ge­fähr­dung) und der Gefahrenzone gelb (gerin-ge Gefährdung). Die Ge­fah­ren­zo­nen sind den an­de­ren Zo­nen über­la­gert. Die Be­zeich­nung der Ge­fah­ren­pro­zes­se (bru­tal oder gra­duell ab­lau­fen­der Pro­zess) ist im Zo­nen­plan ein­ge­tra­gen. Ge­naue An­ga­ben über die zu be­rück­sich­ti­gen­den Pro­zes­se ge­ben die auf der Ge­mein­de ein­seh­ba­ren Ge­fah­ren­kar­ten.

2 Aus­ser­halb der Ge­fah­ren­zo­nen be­steht ein Rest­ri­si­ko, das die Ei­gen­tü­mer und Bau­herr­schaf­ten in Ei­gen­ver­ant­wor­tung an­ge­mes­sen zu be­ach­ten ha­ben.

3 Die Be­stim­mung­en der Ge­fah­ren­zo­nen be­zie­hen sich auf alle Neu­bau­ten, Er­satz­bau­ten und Um­bau­ten von Ge­bäu­den und An­la­gen so­wie auf die Um­ge­bungs­ge­stal­tung. In­ner­halb al­ler Ge­fah­ren­zo­nen sind Ver­än­der­ung­en der Um­ge­bungs­ge­stal­tung, wel­che die Ge­fähr­dung be­ein­flus­sen, ins­be­son­de­re Ge­län­de­ver­än­der­ung­en und der Bau oder Ab­bruch von Mau­ern be­wil­li­gungs­pflich­tig. Klei­ne­re, nicht scha­den­po­ten­zial­re­le­van­te Um­bau­ten bei Ge­bäu­den kön­nen ohne Schutz des ge­sam­ten Ge­bäu­des re­a­li­siert wer­den, so­fern das Scha­den­aus­mass und der Kreis der ge­fähr­de­ten Per­so­nen nicht er­höht wird. Die Um­bau­ten sind so zu ge­stal­ten, dass sie spä­ter ohne An­pas­sung­en in den Ge­samt­ob­jekt­schutz in­te­griert wer­den kön­nen.

4 Die Di­men­sio­nie­rung, die An­ord­nung und die Um­ge­bungs­ge­stal­tung von Bau­ten ha­ben auf die Ge­fähr­dung Rück­sicht zu neh­men. Ins­be­son­de­re darf in al­len Ge­fah­ren­zo­nen die Ge­fähr­dung von Nach­bar­grund­stücken nicht we­sent­lich er­höht oder das Über­bau­en der­sel­ben ver­hin­dert wer­den. Der ent­spre­chen­de Nach­weis ist im Rah­men des Bau­ge­suchs zu er­bring­en.

5 Der Ge­mein­de­rat hat den Nach­weis zur Scha­den­ab­wehr im Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren zu prü­fen und so­fern not­wen­dig er­gän­zen­de Auf­la­gen zu ma­chen. Er kann auf­grund der lo­ka­len Ge­fah­ren­si­tua­tion oder Ri­si­ken wei­ter­ge­hen­de Mass­nah­men ver­lang­en. Er kann Aus­nah­men von Be­stim­mung­en be­wil­li­gen, wenn auf­grund von Mass­nah­men die Ge­fah­ren­si­tua­tion be­sei­tigt oder hin­rei­chend re­du­ziert wer­den konnte, oder wenn im Zu­sam­men­hang mit Bau­vor­ha­ben Mass­nah­men ge­trof­fen wer­den, wel­che ei­ne Ge­fähr­dung des Ge­bie­tes auf­he­ben.

6 Von den Bau­ten und An­la­gen darf kei­ne Ge­fähr­dung der Um­welt aus­ge­hen. Um­welt­ge­fähr­den­de Ma­te­ria­lien dür­fen nur in ge­sicher­ten Be­häl­tern und Räu­men ge­la­gert wer­den. Da­bei sind Tank­an­la­gen und der­glei­chen ge­gen Auf­schwim­men und Ver­schie­ben so­wie ge­gen das Bers­ten der Zu- und Ab­lei­tung­en zu schüt­zen. Ins­be­son­de­re die Ge­bäu­de­hülle, die Lüf­tung und Ein­füll­stut­zen sind bau­lich aus­rei­chend vor aus­ser­ge­wöhn­li­chen Er­eig­nis­sen zu schüt­zen.

7 Bei Über­schwem­mungs­ge­fahr sind Ge­län­de­ver­än­der­ung­en so zu ge­stal­ten, dass das Was­ser mög­lichst un­ge­hin­dert ab­flies­sen kann und dass kein un­er­wünsch­ter Auf­stau oder Ab­len­kung des Ab­flus­ses er­folgt.

> Begriff, § 20 PBG
> Gefahrenzone rot, Art. 52d BauR
> Gefahrenzone blau, Art. 52e BauR
> Gefahrenzone gelb, Art. 52f BauR
> Gefahrenzonenplan
> Gefahrenzonenplan