Wärmedämmvorschriften des Kantons Zürich

§ 2 WDV1 Der Wär­me­schutz von Bau­ten und An­la­gen ent­spricht der Norm SIA 380/1 "Heiz­wär­me­be­darf", Aus­ga­be 2016, ins­be­son­de­re:

a. den Ein­zel­an­for­de­run­gen an die Wär­me­durch­gangs­koef­fi­zien­ten der ein­zel­nen Tei­le der Ge­bäu­de­hül­le ge­mäss den Ta­bel­len 2, 3 und 5 der Norm SIA 380/1 ein­schliess­lich der Kor­rek­tur ge­mäss Zif­fer 2.2.2.5; oder

b. der Sys­tem­an­for­de­rung in Form ei­nes spe­zi­fi­schen Heiz­wär­me­be­darfs QH,li ge­mäss Ta­bel­le 6 der Norm SIA 380/1, da­bei darf ein spe­zi­fi­scher Heiz­leis­tungs­be­darf PH,li von 20 W/m2 bei den Ge­bäu­de­ka­te­go­rien I und IV be­zieh­ungs­wei­se 25 W/m2 bei den Ge­bäu­de­ka­te­go­rien II und III nicht über­schrit­ten wer­den.

2 Beim Sys­tem­nach­weis sind die Da­ten der Kli­ma­sta­tion Zürich-­Meteo­Schweiz zu ver­wen­den. Die An­pas­sung des Grenz­werts PH,li er­folgt ent­spre­chend der Ab­wei­chung der Aus­le­gungs­tem­pe­ra­tur zu -8 Grad C.

3 Bei Um­bau­ten und Um­nut­zun­gen sind die Ein­zel­an­for­de­run­gen bei al­len be­trof­fe­nen Bau­tei­len ein­zu­hal­ten. Ein Bau­teil gilt als vom Um­bau be­trof­fen, wenn an ihm mehr als blos­se An­strich-, Ta­pe­zier- oder Re­pa­ra­tur­ar­bei­ten vor­ge­nom­men wer­den. Sind Um­nut­zun­gen mit ei­ner Än­de­rung der Raum­luft­tem­pe­ra­tur ver­bun­den, gel­ten al­le Bau­tei­le der um­ge­nutz­ten Räu­me als be­trof­fen.

4 Bei ge­ring­fü­gi­gen Um­bau­ten und Um­nut­zun­gen ist kein Nach­weis er­for­der­lich, wenn für alle be­trof­fe­nen Bau­tei­le die Ein­zel­an­for­de­run­gen er­füllt sind und ih­re Ein­hal­tung dek­la­riert wird. Als ge­ring­fü­gig gel­ten:

a. Um­nut­zun­gen, die kei­ne Än­de­rung der Raum­luft­tem­pe­ra­tur in der Heiz­pe­rio­de zur Fol­ge ha­ben;

b. Um­bau­vor­ha­ben, die nur ge­ring­fü­gi­ge Um­nut­zun­gen ent­hal­ten und de­ren pro­jek­tier­te Bau­kos­ten we­der CHF 200'000 noch 30% des Ge­bäu­de­ver­si­che­rungs­wer­tes über­stei­gen.

5 Die ört­li­che Bau­be­hör­de kann bei be­son­de­ren Ver­hält­nis­sen die An­for­de­run­gen an Um­bau­ten und Um­nut­zun­gen an­ge­mes­sen her­ab­set­zen, na­ment­lich wenn bei schüt­zens­wer­ten Bau­ten oder aus bau­phy­si­ka­li­schen Grün­den die vol­le Ein­hal­tung der Sys­tem- oder Ein­zel­an­for­de­run­gen nur mit un­ver­hält­nis­mäs­si­gem Auf­wand oder über­haupt nicht er­reicht wer­den könn­te. Der An­trag an die ört­li­che Bau­be­hör­de be­tref­fend Her­ab­set­zung der An­for­de­run­gen hat ei­nen bau­teil­be­zo­ge­nen Nach­weis der Prob­le­me bei der Ein­hal­tung der An­for­de­run­gen und ei­nen ob­jekt­be­zo­ge­nen Vor­schlag über an­ge­mes­se­ne Sa­nie­rungs­mass­nah­men zu ent­hal­ten.

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