§ 32 PBG
Gemeindlicher Einfacher Bebauungs­plan > Vorzüge, Pflicht, Ersatzvornahme
1 Be­bau­ungs­plä­ne be­stim­men die Bau­wei­se über ei­ne funk­tio­nal zu­sam­men­hän­gen­de Land­flä­che in­ner­halb der Bau­zo­ne. Wei­sen sie we­sent­li­che Vor­zü­ge ge­gen­über der Ein­zel­bau­wei­se auf, so kön­nen da­rin Ab­wei­chun­gen von den kan­to­na­len und ge­meind­li­chen Bau­vor­schrif­ten fest­ge­legt wer­den.

2 We­sent­li­che Vor­zü­ge im Sin­ne von Abs. 1 sind:

a) be­son­ders gu­te archi­tek­to­ni­sche Ge­stal­tung der Bau­ten und An­la­gen so­wie der Frei­räu­me;

b) be­son­ders gu­te städte­bau­li­che Ein­ord­nung in das Sied­lungs- und Land­schafts­bild.

3 Be­stand­tei­le sind Bau­li­nien­plä­ne, Vor­schrif­ten über die Art und das Mass der Nut­zung der Grund­stücke, die Ver­kehrs­er­schlies­sung, die An­ord­nung der Bau­kör­per, die Ge­samt­hö­he, die Ab­stän­de und ins­be­son­de­re die Frei­räu­me.

4 Wird in ei­nem Ge­biet mit Be­bau­ungs­plan­pflicht ein Be­bau­ungs­plan ab­ge­lehnt, so muss die Ge­mein­de auf ihre Kos­ten ei­nen neu­en Be­bau­ungs­plan aus­ar­bei­ten, so­fern sie einen sol­chen ver­langt, und spä­tes­tens in­ner­halb von drei Jah­ren erst­in­stanz­lich be­schlies­sen. Kommt die­ser Be­schluss nicht zu Stan­de, ent­fällt die Be­bau­ungs­plan­pflicht und Bau­ge­su­che sind nach den gel­ten­den Vor­schrif­ten zu be­ur­tei­len.

5 Wird der

a) ein­fache Be­bau­ungs­plan nicht in­ner­halb von zwei Jah­ren,

b) ordent­li­che Be­bau­ungs­plan nicht in­ner­halb von vier Jah­ren

seit erst­ma­li­gem Be­geh­ren ei­ner Grund­ei­gen­tü­mer­schaft der Ent­scheid­be­hör­de vor­ge­legt, kann die be­tref­fen­de Grund­ei­gen­tümer­schaft in­ner­halb von zwei wei­te­ren Jah­ren ei­nen ei­ge­nen Be­bau­ungs­plan er­ar­bei­ten und dem Ge­mein­de­rat ein­rei­chen. Der Ge­mein­de­rat legt die­sen Be­bau­ungs­plan un­mit­tel­bar da­nach der Ent­scheid­be­hör­de vor.