Raumplanungsverordnung

Art. 39 RPV1 In Ge­bie­ten mit tra­di­tio­nel­ler Streu­bau­wei­se, die im kan­to­na­len Richt­plan räum­lich fest­ge­legt sind und in de­nen die Dau­er­be­sied­lung im Hin­blick auf die an­zu­stre­ben­de räum­li­che Ent­wick­lung ge­stärkt wer­den soll, kön­nen die Kan­to­ne als stand­ort­ge­bun­den (Ar­ti­kel 24 Buch­sta­be a RPG) be­wil­li­gen:

a. die Än­de­rung der Nut­zung be­ste­hen­der Bau­ten, die Woh­nung­en ent­hal­ten, zu land­wirt­schafts­frem­den Wohn­zwe­cken, wenn sie nach der Än­de­rung ganz­jäh­rig be­wohnt wer­den;

b. die Än­de­rung der Nut­zung be­ste­hen­der Bau­ten oder Ge­bäu­de­kom­ple­xe, die Woh­nung­en ent­hal­ten, zu Zwe­cken des ört­li­chen Klein­ge­wer­bes (bei­spiels­wei­se Kä­se­rei­en, holz­ver­ar­bei­ten­de Be­trie­be, me­cha­ni­sche Werk­stät­ten, Schlos­se­rei­en, De­tail­han­dels­lä­den, Wirts­häu­ser); der Ge­wer­be­teil darf in der Re­gel nicht mehr als die Hälf­te der Bau­te oder des Ge­bäu­de­kom­ple­xes be­an­spru­chen.

2 Die Kan­to­ne kön­nen die Än­de­rung der Nut­zung be­ste­hen­der, als land­schafts­prä­gend ge­schütz­ter Bau­ten als stand­ort­ge­bun­den be­wil­li­gen, wenn:

a. Land­schaft und Bau­ten als Ein­heit schüt­zens­wert sind und im Rah­men der Nut­zungs­pla­nung un­ter Schutz ge­stellt wur­den;

b. der be­son­de­re Cha­rak­ter der Land­schaft vom Be­stand der Bau­ten ab­hängt;

c. die dau­ern­de Er­hal­tung der Bau­ten nur durch ei­ne Um­nut­zung si­cher­ge­stellt wer­den kann; und

d. der kan­to­na­le Richt­plan die Kri­te­rien ent­hält, nach de­nen die Schutz­wür­dig­keit der Land­schaf­ten und Bau­ten zu be­ur­tei­len ist.

3 Be­wil­li­gung­en nach die­sem Ar­ti­kel dür­fen nur er­teilt wer­den, wenn die äus­se­re Er­schei­nung und die bau­li­che Grund­struk­tur im We­sent­li­chen un­ver­än­dert blei­ben.

4 Be­wil­li­gung­en nach Ab­satz 2 fal­len da­hin, wenn die Schutz­wür­dig­keit der Bau­te oder, so­weit dies im Ver­ant­wor­tungs­be­reich der Grund­ei­gen­tü­me­rin oder des Grund­ei­gen­tü­mers liegt, der sie um­ge­ben­den Land­schaft nicht mehr ge­ge­ben ist.

5 Bei rechts­wid­ri­gen Ver­än­de­rung­en in Land­schaf­ten nach Ab­satz 2 sorgt ei­ne kan­to­na­le Be­hör­de da­für, dass die Wie­der­her­stel­lung des recht­mäs­si­gen Zu­stan­des ver­fügt und voll­zo­gen wird.

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