Gewässerschutzverordnung

Art. 41c GSchV1 Im Ge­wäs­ser­raum dür­fen nur stand­ort­ge­bun­de­ne, im öf­fent­li­chen In­te­res­se lie­gen­de An­la­gen wie Fuss- und Wan­der­we­ge, Fluss­kraft­wer­ke oder Brü­cken er­stellt wer­den. So­fern kei­ne über­wie­gen­den In­te­res­sen ent­ge­gen­ste­hen, kann die Be­hör­de aus­ser­dem die Er­stel­lung fol­gen­der An­la­gen be­wil­li­gen:

a. zo­nen­kon­for­me An­la­gen in dicht über­bau­ten Ge­bie­ten;

abis. zo­nen­kon­for­me An­la­gen aus­ser­halb von dicht über­bau­ten Ge­bie­ten auf ein­zel­nen un­über­bau­ten Par­zel­len in­ner­halb ei­ner Rei­he von meh­re­ren über­bau­ten Par­zel­len;

b. land- und forst­wirt­schaft­li­che Spur- und Kies­we­ge mit ei­nem Ab­stand von min­des­tens 3.00 m von der Ufer­li­nie des Ge­wäs­sers, wenn to­po­gra­fisch be­schränk­te Platz­ver­hält­nis­se vor­lie­gen;

c. stand­ort­ge­bun­de­ne Tei­le von An­la­gen, die der Was­ser­ent­nah­me oder -ein­lei­tung die­nen;

d. der Ge­wäs­ser­nut­zung die­nen­de Klein­an­la­gen.

2 An­la­gen so­wie Dau­er­kul­tu­ren nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a-c, e und g-i der Land­wirt­schaft­li­chen Be­griffs­ver­ord­nung vom 7. De­zem­ber 1998 im Ge­wäs­ser­raum sind in ih­rem Be­stand grund­sätz­lich ge­schützt, so­fern sie recht­mäs­sig er­stellt wur­den und be­stim­mungs­ge­mäss nutz­bar sind.

3 Im Ge­wäs­ser­raum dür­fen kei­ne Düng­er und Pflan­zen­schutz­mit­tel aus­ge­bracht wer­den. Ein­zel­stock­be­hand­lung­en von Prob­lem­pflan­zen sind aus­ser­halb ei­nes 3.00 m brei­ten Strei­fens ent­lang des Ge­wäs­sers zu­läs­sig, so­fern die­se nicht mit ei­nem an­ge­mes­se­nen Auf­wand me­cha­nisch be­kämpft wer­den kön­nen.

4 Der Ge­wäs­ser­raum darf land­wirt­schaft­lich ge­nutzt wer­den, so­fern er ge­mäss den An­for­de­rung­en der Di­rekt­zah­lungs­ver­ord­nung vom 23. Ok­to­ber 2013 als Streue­flä­che, He­cke, Feld- und Ufer­ge­hölz, Ufer­wie­se, ex­ten­siv ge­nutz­te Wie­se, ex­ten­siv ge­nutz­te Wei­de oder als Wald­wei­de be­wirt­schaf­tet wird. Die­se An­for­de­run­gen gel­ten auch für die ent­spre­chen­de Be­wirt­schaf­tung von Flä­chen aus­ser­halb der land­wirt­schaft­li­chen Nutz­flä­che.

4bis Reicht der Ge­wäs­ser­raum bei Stras­sen und We­gen mit ei­ner Trag­schicht oder bei Ei­sen­bahn­li­ni­en ent­lang von Ge­wäs­sern land­sei­tig nur we­ni­ge Me­ter über die Ver­kehrs­an­la­ge hin­aus, so kann die Be­hör­de für den land­sei­ti­gen Teil des Ge­wäs­ser­raums Aus­nah­men von den Be­wirt­schaf­tungs­ein­schrän­kun­gen nach den Ab­sät­zen 3 und 4 be­wil­li­gen, wenn kei­ne Düng­er oder Pflan­zen­schutz­mit­tel ins Ge­wäs­ser ge­lang­en kön­nen.

5 Mass­nah­men ge­gen die na­tür­li­che Ero­si­on der Ufer des Ge­wäs­sers sind nur zu­läs­sig, so­weit dies für den Schutz vor Hoch­was­ser oder zur Ver­hin­de­rung ei­nes un­ver­hält­nis­mäs­si­gen Ver­lus­tes an land­wirt­schaft­li­cher Nutz­flä­che er­for­der­lich ist.

6 Es gel­ten nicht:

a. die Ab­sät­ze 1-5 für den Teil des Ge­wäs­ser­raums, der aus­schliess­lich der Ge­währ­leis­tung ei­ner Ge­wäs­ser­nut­zung dient;

b. die Ab­sät­ze 3 und 4 für den Ge­wäs­ser­raum von ein­ge­dol­ten Ge­wäs­sern.

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